Harmonisches Kundenerlebnis im Nahverkehr mittels multimodaler Echtzeitauslastungsdaten und Systemintegration für Fahrgäste und Fahrräder
August 2022 bis Dezember 2023
Steuerung der Entwicklung einer Software zur videobasierten Erhebung von multimodalen Echtzeitauslastungsdaten zur Erfassung von Personen und Fahrrädern in Triebwagen der EuregioBahn, um diese für DB- und Landes-Systeme derart nutzbar zu machen, dass die erhobenen Daten bis Dezember 2023 als visualisierte Auslastungsinformation auf mindestens 2 Plattformen den Reisenden zur Verfügung stehen.
Telematik (hier klicken) und Betrieb und Fahrzeug (hier klicken)
Die DB Regio AG ist Markführer im bundesdeutschen Nahverkehr und betreibt als Eisenbahnverkehrsunternehmen mit über 18.000 Eisenbahnfahrzeugen Schienenpersonennahverkehr in Deutschland sowie im grenzüberschreitenden Verkehr. Die DB Regio befördert täglich etwa 3,5 Mio. Fahrgäste und ist damit eines der größten Verkehrsunternehmen in Europa. Als Treiber von Innovationen unternimmt die DB Regio zahlreiche Anstrengungen, um den Verkehrsmarkt auf eine wirksame Verkehrswende auszurichten. Hierzu zählen insbesondere Maßnahmen zur Digitalisierung und zur Gestaltung der Eisenbahnfahrzeuge nach Kundenanforderungen.
Das von der DB Regio initiierte Innovationsprojekt zur automatischen Erhebung von Reisenden und Fahrrädern, hatte eine Laufzeit von August 2022 bis Dezember 2023 und wurde von der Stellschrauber GmbH ganzheitlich gesteuert. Dabei konnte die DB Regio AG auf eine Förderung durch das Programm Mobility-as-a-Service NRW (MaaS NRW) des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen bauen. Das so entstandene Projekt hatte den Arbeitstitel HERMES (Harmonisches Kundenerlebnis im Nahverkehr mittels multimodaler Echtzeitauslastungsdaten und Systemintegration). Aufbauend auf der Projektidee, nämlich die vorhandenen Videoanlagen in den Triebwagen zur Erhebung zu nutzen, wurde dieses neuartige System für die RB 20 im Raum Aachen pilothaft entwickelt und implementiert. Dazu haben wir, in diesem stark interdisziplinären Zukunftsprojekt, die Softwarearchitektur konzipiert, die Softwareentwicklung sowie die Anzeigemöglichkeiten für die Fahrgäste gelenkt und die eisenbahntechnische Zulassung der Systeme organisiert. Ziel war es eine praxistaugliche Lösung zu schaffen, die auch im harten Betriebsalltag dauerhaft stabil für die Reisenden funktioniert. Für die Entwicklungsphase zur Ermittlung der Auslastung in Echtzeit wurden 11 Triebwagen der RB 20 mit der entsprechenden Software ausgestattet. In dieser Phase konnten in mehreren Testschleifen die Zählqualität und die Stabilität des Systems kontinuierlich verbessert werden. So wurden die erzeugten Daten gesammelt und mittels Live-Tests mit der Realität verglichen. Für die Evaluation des Kundenerlebnisses wurde eine Web-App konzipiert. Die in dieser Web-App gezeigte Darstellung hatte dabei nicht den Anspruch die tatsächliche, zukünftige Darstellung für Nutzer abzubilden. Vielmehr sollten die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt HERMES in die Mobilitätsbranche eingebracht werden. Mittels einer internetbasierten Nutzerumfrage wurden die Wirkung der in der Web-App angezeigten Auslastungsinformationen erhoben und in einer Studie zusammengefasst. Diese Studie (hier klicken) steht als kostenloser Download zur Verfügung. Damit wurde im Projekt HERMES die komplette Wertschöpfungskette von der Datengewinnung, über die Datenübermittlung an Land, der anschließenden Datenverarbeitung und -aufbereitung, bis hin zur Bereitstellung der Kundeninformation abgebildet.
Mittlerweile wurde die gesamte Bestandsflotte der RB 20 (22 Fahrzeuge) mit dem System zur Echtzeiterhebung von Auslastungsinformationen ausgerüstet. Außerdem konnte die Web-App so angepasst werden, dass die Auslastungsinformationen (Reisende und Fahrräder) in Echtzeit für alle Fahrten der RB 20 dargestellt werden. Diese angepasste Web-App (hier klicken) soll dem Fachpublikum zu Simulationszwecken dienen und zeigt sehr komprimiert den Erfolg des Projekts HERMES. Die wesentlichen Hauptaufgaben an die Stellschrauber waren bei diesem Innovationsprojekt: